Das Anschreiben

 

internetrechtDas Anschreiben entscheidet bereit im ersten Impuls, innerhalb weniger Sekunden, ob es sich lohnt der Bewerbung noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Der Personalreferent liest praktisch die Einleitung aufmerksam und entscheidet dann das weitere Vorgehen – lesen oder ablehnen? Aufgrund dessen ist das Bewerbungsanschreiben im Grunde der wichtigste Teil einer Bewerbung. Es liegt obenauf noch vor dem Deckblatt und dem Lebenslauf. Daher sollte das Anschreiben so perfekt wie möglich gehalten werden. Es ist nicht „nur“ ein Brief, der drauf los geschrieben wird. Es kommt sowohl auf die formelle Umsetzung, die Struktur und den Inhalt an.

Das Format  DIN 5008

Für das Format gibt es keine bindenden Vorschriften. Aber die Norm DIN 5008 vom Deutschen Institut für Normung hat einen Standard herausgegeben, der Geschäftsbriefe als auch Bewerbungen vereinheitlichen soll. Die Verwendung der DIN 5008 ist freiwillig, macht unter Umständen aber einen besseren Eindruck auf den Personalmanager.  Der allgemeine Standard legt fest wie die Formatierung der Seitenränder, Leerzeichen, Absätze, Hervorhebungen und andere Elemente des Briefes gestaltet werden sollten.  nsbesondere die Bewerbung für juristische oder kaufmännische Berufe sollte eine perfekte Umsetzung der Norm DIN 5008 vorweisen.

Struktur und Inhalt eines Anschreibens

Neben der Formatierung des Anschreibens kommt es auch auf die Strukturierung und letztendlich den Inhalt an. Das Anschreiben soll die Neugier auf den Bewerber wecken, so sollte kaum bereit im ersten Satz alles verraten werden.

Formalitäten wie Kontaktdaten

Der erste Blick des Lesers sollte sowohl auf den Absender als auch auf den Empfänger fallen. Der Absender ist wichtig, damit das Unternehmen den Bewerber kontaktieren kann und mit der Angabe des Empfängers wird gewährleistet, dass die Bewerbung bei der richtigen Person landet.  Anschließend erfolgt die Betreffzeile in der mit äußerst wenigen Worten der Grund des Briefes angegeben wird. Zu den Formalitäten zählt ebenso die Ansprache des Lesenden. Hier sollte stets eine höfliche und persönliche Anrede mit Namen gewählt werden. Die Floskel „Sehr geehrte Damen und Herren“ sollte nur Verwendung finden, wenn wirklich kein Ansprechpartner auszumachen ist.

Einleitung

Nachfolgend wird die Einleitung verfasst. Diese ersten Sätze sind entscheidend, ob der Personalreferent sich überhaupt des ganzen Anschreibens widmet.  Sie muss das Interesse wecken. Die althergebrachten Floskeln wie „hiermit bewerbe ich mich als…“ oder „Ich bewerbe mich bei Ihnen, weil…“ usw. werden nicht gerne in den deutschen Personalbüros gelesen.  Viel besser kommt es an, wenn der Empfänger persönlich angesprochen wird und Emotionen hervorgerufen werden. Selbstverständlich gilt es hierbei das richtige Maß zu finden und Übertreibungen tunlichst zu vermeiden.

Hauptteil

Überzeugt bereits die Einleitung ist der Leser auch neugierig genug das Anschreiben weiter zu lesen.

Im Hauptteil besteht die Möglichkeit von sich zu überzeugen. Dabei sollten inhaltlich Fragen beantwortet werden, die den Personalmanager interessieren wie beispielsweise warum man in das Unternehmen passt und welchen Mehrwert der Bewerber einbringen kann. Ebenso sollten hier die Qualifikation positiv dargestellt werden. Wichtig ist es in diesem Teil des Anschreibens auch auf die Bedürfnisse und Anforderungen des potentiellen neuen Arbeitgebers einzugehen. Aber Informationen, die das Unternehmen selber hat, sind deplatziert.

Soziale Kompetenzen

Haben die Qualifikationen im Hauptteil überzeugt, folgen die sozialen Kompetenzen. Diese sind ein wichtiger Faktor um eine Charaktereinschätzung des Bewerbers zu ermöglich. Ist der Bewerber teamfähig? Empathisch? Wie sieht es mit seiner Belastbarkeit aus? Nun kann natürlich jeder Bewerber mit Hilfe einer Selbsteinschätzung erwähnen, dass er belastbar ist. Diese Aussage sollte aber auch untermauert werden. Woher kommen diese sozialen Kompetenzen?

Optionaler Teil

Der optionale Teil des Anschreibens bietet die Möglichkeit kurzgefasst noch mitzuteilen, was unbedingt noch in das Anschreiben gehört wie beispielsweise Gehaltsvorstellungen, Einstellungszeiträume usw. Hierbei handelt es sich um Vorschläge seitens des Bewerbers. Die Unternehmen erkennen, ob der Bewerber realistische Selbsteinschätzungen abgeben kann.

Schluss

Im Schluss geht es im Grunde nur noch um Formalitäten und dennoch verpasst dieser dem Anschreiben den letzten Schliff.

Hier wird nochmals persönlich darauf hingewiesen, dass man sich über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freuen würde. Auch bietet sich hier die Gelegenheit einen Sperrvermerk einzufügen, sofern man noch in ungekündigter Stellung angestellt ist.

Dem Anschreiben wird und sollte ein großes Maß Aufmerksamkeit zugutekommen. Wer bereits hier versagt hat im Grunde keine Chance auf die Anstellung. Hilfestellungen können u.a. Muster und Vorlagen bieten.